Modul: Bodenbetrieb (FLB02)
Generelle Informationen
Prozeduren zu den Flughäfen sind veröffentlicht:
- in Karten/Charts z.B. als AOI
- in der AIP der DFS
- in Vatsim eigenen Flughafenbriefings die im Wiki für Lotsen und Piloten zu finden sind
Beispiel
AIP - AD 2 EDDF 1-17 - bevorzugte Abrollwege EDDF
Airport Briefing Berlin Brandenburg Seite 7 - wenn man eine Standard SID nicht fliegen soll das beim Einleiteruf gemeldet werden
Vor dem Anfragen einer Freigabe sollte man:
- ein Erwartungsbild aufschreiben und schreibbereit sein
- mit dem Abschnitt in den Prozeduren befassen
- prüfen, ob man die Prozeduren einhalten kann
Parkflächen
- Apron
- Bereich des Flughafens auf den die Abfertigung stattfindet
- Hier treffen Flugzeuge und Fahrzeuge aufeinander, wobei Flugzeuge immer Vorrang haben
- Vorfelder sind nummeriert, wie Parkhäuser
- An der Parkposition können sich Fahrzeuge frei bewegen
- parkt immer an Stands
- Stands: Haben keine Gangway und werden oft von Low-Cost-Airlines benutzt
- Gate: Besitzen eine oder mehrere Gangways
- Fracht
- PAX
- GAT
- für private Flugzeuge
IFR enroute clearance und startup
Generell gilt enroute clearance ist nicht startup, genauso umgekehrt. Es kommt teilweise vor das kleine IFR Flieger vor der enroute clearance startup erbitten, da ihre Batterie ohne Bodenstrom nicht vor die komplette Vorbereitung reichen würde. In Deutschland besteht eine vollständige Freigabe normalerweise aus:
Startup
- Wird in manchen Ländern zur Enroute clearance dazu gegeben
- Ist die Freigabe, dass keine größere Verzögerung zu erwarten ist und daher die Triebwerke angelassen werden können, sobald das Bodenpersonal es frei gibt
- -> Beacon Light on
- Gepushed wird zur TSAT (Target Startup Approval Time – wird nach SLOT vom DEL vergeben), entspricht meist TOBT
Enroute clearance
- Ist die Freigabe zum Abfliegen der geplanten Route
- Ausgenommen sind davon Oceanic Route: NATS, PACOTS, AUSOTS
- enthalten sind außerdem:
- SID (Standard Instrument Departure), vectored departure oder visual departure
- Initial climb, freigegebene Höhe nach dem Start
-> kann mit einem “climb via SID” verbunden sein, dann müssen Steigrestriktionen auf der SID eingehalten werden - Squawk, der sofort einzustellen ist
VFR initial call und startup
- Je nach Flughafen erfolgt der initial call bei einer anderen Station dabei gilt es wird die Station gerufen:
- mit der niedrigsten Position
- eine Station der DFS
- Die Anfrage/Request, den man bei der Station stellen muss, ist von Flughafen zu Flughafen unterschiedlich und aus der AIP zu entnehmen
- EDDM München: Hier braucht man zuerst eine Startupclearance vom Delivery Lotsen
- -> Beacon Light an, bzw. wenn keines Vorhanden ist das Ersatzlicht dafür (Strobe)
Pushback
- Wird bei APRON oder Ground Lotse, je nach Zuständigkeit, angefragt
- Je nach Airport kann ein Pushback auf einen weiteren Taxiway bedeuten oder mit einem Pull verbunden werden
- Der Lotse kann einen auch anweisen eine Stelle freizuhalten: “stay clear of …”
- Nach dem Erhalt der Freigabe muss das Beacon Light eingeschaltet werden
Beispiele
Pushback approved face west, stay clear of N4
Pushback approved face south on W2
Pushback approved, therafter pull abeam D14
Taxi before depature
Vor dem Anfragen:
- sollte man bereit zu rollen sein
- vorher die Karten anschauen, auf Besonderheiten prüfen
- Schauen, ob es Standartrollrouten gibt, sich Gedanken über den Rollweg machen
- welche Standartrollbahneinmündung man ggf. bekommt oder eine andere direkt anfragen
Beim rollen Lichter anschalten (je nach Flugzeugtyp und Airline mindestens Taxi Lights; während des Überquerens einer aktiven Piste zusätzlich Strobe Lights), auf die Geschwindigkeit und auf weitere Anweisungen des Fluglotsen achten z.B.
- “Halten sie vor” “Hold short”
- “gewähren sie Vorrang” “give way”
- …
-> IFR Flieger sollen am Holdingpoint abflugbereit sein
-> VFR Flieger melden, wenn sie Abflugbereit sind
Umgang mit Holding Points:
- treten nicht nur an Holding Points auf
- hier ist grundsätzlich zu halten
- es benötigt eine explizite Freigabe um diesen Punkt zu überqueren
- Bsp.: Holding Points an der Piste
Beim Aufrollen auf die Piste:
- an den Flughäfen gibt es neben der Piste immer einen Windsack, an dem der aktuelle Wind abzulesen ist jede Piste hat am Anfang auf dem Boden ihre Ausrichtung stehen, so kann mit dem Kompass und ggf. weiteren Hilfsmitteln sichergestellt werden, dass es die richtige Piste ist
Beispiel: Abflug A320 von Berlin/Brandenburg Gate B09
Erwarte Anweisung:
- Querab des Gates B09
- Richtung Süden zum Entry South rollen
- Dann weiter auf V2 zur Rollbahneinmündung M7
Taxi after arrival
- Nach der Landung ist die Piste so schnell wie möglich zu verlassen und hinter den Holdingpoint zu rollen und dort zu halten
- -> Landelichter ausschalten
- Wenn viel los ist, gilt HIRO: High Intensity Runway Operations
- An der Stelle muss die Piste spätestens verlassen sein
- Auszug aus der AIP für Berlin
- weitere flughafenspezifische Prozeduren
- EDDM München: sobald er die Piste verlassen hat muss der Pilot selbständig auf die Ground Frequenz wechseln
- EDDP Leipzig-Halle: Cargoflieger, die zum APRON 4 und 5 müssen, verlassen die Piste, kreuzen unaufgefordert den Rollweg T und halten vor V
- …
- während des Überquerens einer Piste Strobe Lights einschalten
- beim Rollen ins Gate sind die Rolllichter auszuschalten
Airfield
Runway
- Start und Landebahn eines Flughafens
- Extra Freigabe um in den Bereich zu rollen
- Nummern der Startbahn entspricht den Steuerkurs bsp.: 262° -> runway 26
- Es können bis zu 3 parallel Pisten existieren L-R-C
Runway Marking
Displaced Threshold
Jetblast Pad Overrun Pad
Runway Lighting
- Weiß – alles in Ordnung
- Gelb an der Seite – nur noch 610m (2000ft)
- Rot-weiß in der Mitte – noch 610m (2000ft)
- Durchgehend Rot – noch 305m (1000ft)
- Touchdownzone ist mit Querbalken markiert
- Abstandstände Beleuchtung:
- -Centerlinebeleuchtung 15m
-Abstand Randbeleuchtung 60m
Abweichungen aus Karten zu entnehmen
- Verschiedene Varianten
- Meist eine extended centerline markiert
- VASI - Vertical Approach Slope Indicator
- PAPI - Precision Approach Path Indicator
- zeigen die aktuelle Position um vertikalen Gleidpfad
Graspiste
Pistenschwelle
Seitenmarkierung
Halbbahnmarkierung
Taxiway
- Rollbahnen an einem Flughafen
- Es wird immer mit dem Bugrad auf der gelben Linie gerollt
Taxilines
Lead On and Lead Off Lines
Taxiway Lighting
- werden bei schlechter Sicht/Wetter und Nacht eingeschalten
- markieren Taxiline und seitliche Begrenzung
- Es muss vor beiden durchgezogenen Linien gehalten werden und erst nach expliziter Freigabe darf ein überrollen erfolgen
- Von gestrichelter Seite wird nicht angehalten
- befindet sich 45m um eine Centerline um Piloten auf einen Holdingpoint aufmerksam zu machen
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Besonderheiten
Land and hold short operation - LAHSO
Beispiel Zürich - LSZH
- genutzt bei kreuzenden Pisten
- Flugzeug landet auf Piste 28, kann aber sicher stellen, dass es vor der Piste 16 zum stehen kommt
- Auf Piste 16 kann ein anderes Flugzeug starten
- In Deutschland nicht erlaubt
- Pilot entscheidet ob er das Manöver durchführen möchte